Birgit Hedemann: Almas geheimer Garten. Mit der Saubohne zu den Wikingern

Almas Garten, in dem sie Ur-Pflanzen von allen Gemüsesorten angepflanzt hat, wurde zerstört. Um ihn wieder instandzusetzen, wollen Mette und Theo mithilfe des Tulpenbaums und Almas Amulett in die Vergangenheit reisen und dort neue Sämereien besorgen. Dieses Mal sollen sie Dicke Bohnen holen. Wo es die wohl gab? Die beiden landen in der Wikingerzeit, wo sie Björn und Dotta kennenlernen, die sie nach Haithabu schicken. Aber der Weg ist weit und sie haben nur eine Woche Zeit, sonst kehrt der Tulpenbaum ohne sie zurück. Die beiden fahren mit einem Schiff, wohnen in einem Langhaus, helfen auf dem Markt und lernen allerhand über die Wikinger. Sie finden auch Dicke Bohnen, die dort Saubohnen genannt werden. Doch als es nach Hause gehen soll, sind die Samen im Amulett verschimmelt. Was nun? Die Zeit wird knapp!

Dies ist der zweite Band der Reihe um Almas geheimen Garten, was man am Anfang merkt, als sofort der Einstieg in die Geschichte erfolgt. Aber sehr schnell kann man sich die bisherigen Geschehnisse zusammenreimen und hat keine Probleme, der Handlung zu folgen. Eine Zeitreise auf den Spuren einer Gemüseart, das ist originell und sorgt für einen etwas anderen Blick auf die besuchte Epoche, als es sonst üblich ist. Es wird keinen Wert auf die Waffen und Götter der Wikinger gelegt, sondern eher ihr Alltagsleben betrachtet: Kleidung, Ernährung, Einkauf, Haushalt, Marktwesen, Geld, Hausbau, Spiele. Natürlich geht die Suche nach den Dicken Bohnen nicht reibungslos vonstatten, sodass Mette und Theo einige kritische Situationen erleben. So wird das Buch niemals langweilig und die Leserinnen und Leser fiebern mit, ob die beiden es rechtzeitig zurück zum Tulpenbaum und nach Hause schaffen.

Die größere Schrift, angemessene Sprache und eine Bleistiftzeichnung auf jeder Doppelseite sorgen dafür, dass das auch noch etwas ungeübteren Lesern das Vorankommen leicht fällt und sie ein Erfolgserlebnis haben.

Mir gefällt es sehr gut, dass hier einmal die Alltagswelt der Wikinger geschildert wird. Dabei geht es nicht so sehr in die Tiefe, sondern die Informationen sind in die Handlung eingewebt, ohne dass es belehrend wirkt. Auch die Idee, ganz nebenbei etwas über die Herkunft alter Gemüsesorten zu erzählen, finde ich gut. Gestutzt habe ich lediglich an der Stelle mit den verschimmelten Bohnen: Würde nicht eine Pflanzenliebhaberin wie Alma den Kindern bei einer so wichtigen Mission mitteilen, wie die Beschaffenheit der Samen sein muss? Und würde sie nicht auch erwähnen, dass die Bohne mehrere Namen hat? Aber das sind nur sehr kleine Kritikpunkte bei einer insgesamt überzeugenden Geschichte.

Eine spannende und interessante Zeitreise für schon etwas fortgeschrittenere Leseafänger ab etwa 8 Jahren.

Cover_Hedemann_AlmasGartenSaubohne

Birgit Hedemann: Almas geheimer Garten. Mit der Saubohne zu den Wikingern. Südpol 2016. 92 Seiten, Euro 8,99, ISBN 978-3-943086-27-0.

Zur Verlagsseite – bei Amazon – und in der nächsten Buchhandlung.

Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.